KI-gestützte Tools wie ChatGPT, Gemini oder Claude sind längst im Alltag angekommen. Besonders jüngere Nutzer:innen greifen immer häufiger auf digitale Assistenten zurück, wenn es darum geht, Informationen zu recherchieren, Kaufentscheidungen vorzubereiten oder Inhalte zu erstellen.
Doch wie stark ist dieser Wandel in der Schweiz bereits ausgeprägt? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für SEO- und Content-Strategien? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir eine Umfrage mit 312 Personen aus der Deutschschweiz durchgeführt.
[[callout]] Das Wichtigste in Kürze
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Die Umfrage wurde im April 2025 durchgeführt. Insgesamt nahmen 312 Personen aus der Deutschschweiz teil. Das Sample ist nicht klassisch repräsentativ, da vor allem jüngere, digital affine Personen überdurchschnittlich vertreten sind. Gerade diese Zielgruppe steht jedoch im Zentrum des Wandels und liefert wertvolle Hinweise darauf, wie sich das Suchverhalten bereits heute verändert.
Die Schweiz ist beim Suchverhalten zweigeteilt: 50 % setzen weiterhin auf Google, die andere Hälfte nutzt bereits lieber KI-Tools wie ChatGPT.
Ein genauer Blick zeigt, wie stark sich die Präferenzen zwischen den Altersgruppen unterscheiden: Zwei Drittel der unter 30-Jährigen setzen lieber auf ChatGPT als auf Google. In der mittleren Altersgruppe bleibt Google mit 58 % noch führend, doch 41 % nutzen bereits lieber KI-Tools. Bei den über 45-Jährigen dominiert Google weiterhin mit rund 70 %.
Das zeigt: Während die Älteren noch klar auf Google setzen, kippt das Verhalten bei Jüngeren bereits deutlich in Richtung KI.
Doch nicht nur das Alter spielt eine Rolle, auch die Branche beeinflusst die Nutzung deutlich. Um herauszufinden, wie intensiv unsere eigene Zielgruppe bereits mit digitalen Assistenten arbeitet, haben wir bereits Anfang 2025 eine kurze Umfrage unter Digital Marketers durchgeführt und die Ergebnisse in einem LinkedIn-Post veröffentlicht. Das Ergebnis: 75 % der Befragten gaben an, Tools wie ChatGPT täglich oder sogar mehrmals täglich zu nutzen.
Bereits 42 % der Befragten nutzen KI-Tools täglich oder mehrmals täglich. Besonders bei der jungen Zielgruppe gehören Anwendungen wie ChatGPT längst zum digitalen Alltag: 55 % der unter 30-Jährigen greifen täglich oder häufiger darauf zurück. Bei den über 46-Jährigen sind es hingegen nur 28 % und ein Viertel hat solche Tools noch nie verwendet.
Gemäss Umfrage werden KI-Tools vor allem für folgende Tasks genutzt:
Dabei zeigen sich kaum Unterschiede zwischen den Altersgruppen.
Dies bestätigt, was wir bereits aus anderen Untersuchungen wissen: Laut einer Studie von Semrush folgen nur 30% der Suchanfragen bei ChatGPT klassischen Mustern wie Informationssuche, Navigation oder Transaktionen. Der Grossteil ist kreativ, dialogisch oder explorativ. Das verändert die Rolle von Suchmaschinen grundlegend. Gefragt sind nicht mehr nur Antworten, sondern echte Gesprächspartner und Mitdenker.
KI ist auf dem Vormarsch. Google bleibt jedoch in vielen Situationen erste Anlaufstelle – insbesondere bei Produktsuchen, lokalen Informationen, aktuellen Nachrichten und beim Vergleich verschiedener Quellen. Die Nutzer:innen schätzen dabei die breite Informationsvielfalt, Aktualität und übersichtliche Darstellung der Suchergebnisse.
Gleichzeitig holen KI-gestützte Tools auch in diesen Bereichen auf und verbessern die Usability konstant. So beantwortet ChatGPT seit Ende April 2025 Fragen mit Kaufabsicht mit einer Produktauswahl inklusive Details und Shop Links. Es bleibt also spannend.
Die Erkenntnisse zeigen: KI-Tools ersetzen Google zwar noch nicht, aber sie verändern das Suchverhalten bereits spürbar. Vor allem jüngere Menschen haben ihre Recherchegewohnheiten bereits umgestellt, und auch ältere Nutzer:innen integrieren KI zunehmend in ihren Alltag. Für Unternehmen entsteht so eine neue, relevante Trafficquelle. Wer davon profitieren will, sollte sicherstellen, dass SEO- und Content-Strategie entsprechend ausgerichtet sind.
Stell sicher, dass deine Website technisch so aufgebaut ist, dass KI-Systeme wie ChatGPT deine Inhalte problemlos erfassen können: Verzichte auf unnötiges JavaScript, setze auf sauberen HTML-Code, pflege aktuelle Sitemaps und nutze strukturierte Daten.
Geh über klassische Keyword-Recherchen hinaus: Finde heraus, wo sich deine Kund:innen informieren, welche Fragen sie sich in den einzelnen Phasen der Customer Journey stellen und wie sie Entscheidungen treffen – zum Beispiel über Interviews, Nutzerfeedback oder qualitative Recherchen.
Verfasse klare, hilfreiche Inhalte statt generischem „Copycat Content“. Setz auf Product-led Content, der zeigt, wie deine Produkte und Services konkrete Probleme entlang der Customer Journey lösen und worin sie sich von der Konkurrenz unterscheiden. Das überzeugt Menschen und LLMs zugleich.
Positioniere dich mit Thought Leadership Content als Stimme in deiner Branche – zum Beispiel mit eigenen Studien, Benchmarks oder Erfahrungsberichten. Inhalte mit Substanz und klarer Haltung schaffen Vertrauen und werden auch von KI-Systemen häufiger aufgegriffen und zitiert.
Ein Beispiel: Ende 2024 haben wir eine Studie zur Domainstrategie veröffentlicht und über LinkedIn distribuiert. Sie erhielt mehrere hochwertige Backlinks und wurde sogar in einem Podcast besprochen.
Statt nur Klicks oder Sichtbarkeit zu jagen, frag dich: Taucht dein Content in KI-Antworten auf? Unterstützt er Entscheidungen, generiert er Leads und stärkt er deine Marke? Denn Wirkung schlägt Reichweite.
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Bonus Tipp:
Falls du wissen willst, wie viel Traffic deine Website bereits über KI-Tools generiert, kannst du unser kostenloses Lookerstudio Template nutzen.
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