Joeline Fruchi
Head of Content & Partner
Publishing Date
April 3, 2025
Reading Time
6 Minutes
Table of Contents
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Geniale Headlines: 9 Formeln, um mit kleinen Tweaks mehr Klicks zu generieren

Let’s talk facts: Hast du gut in die Distribution bspw. SEO oder Social investiert und die Zielgruppe auf dein Content Piece geleitet, dann ist das Einzige was zwischen dir und deinen Leser:innen steht die Headline. Denn die lesen wir alle. Immer!

Wenn die Headline aber nicht überzeugt, dann ist die ganze Mühe, die du in den Inhalt gesteckt hast, umsonst. Mit Titeln ist es nämlich ähnlich wie mit Schaufenstern von Einkaufsläden: Wird der Inhalt richtig angepriesen, gewinnt man das Interesse der Kund.innen.

Ein gutes Beispiel liefert Tiffany & Co. Ihre Schaufenster sind speziell und anders. Und genau deswegen machen sie neugierig. Die Folge: Passant:innen bleiben stehen, schauen in den Laden und gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit hinein. So ist es auch mit deinen Headlines. Sie sind entscheidend dafür, ob deine Zielgruppe reingeht – also den Text liest – oder weiterzieht.

Beispiel eines Schaufensters von Tiffany & Co.

Das Texten einer interessanten und einfallsreichen Überschrift und einer, die Leser:innen und die Suchmaschinen optimal über den Textinhalt informiert, ist oftmals ein echter Balanceakt. Aber keine Sorge. Es gibt jede Menge Methoden, die du nutzen kannst, um den Tiffany & Co. Spark in deine Headlines zu kriegen.

Was ist überhaupt eine gute Headline?

Sicher kennst du die klassischen Clickbait Headlines, die dir die Welt versprechen, aber oft enttäuschen. Die funktionieren vielleicht bei oberflächlichem Klatsch- und Tratsch-Content, der unterhalten soll. Aber eine anspruchsvolle Zielgruppe überzeugst du damit nicht. Im schlimmsten Fall können solche irreführenden und oberflächlichen Schlagzeilen deine Leser:innen verärgern und dazu führen, dass sie deine Inhalte zukünftig meiden.

Wir verkaufen aber keine Schlagzeilen, sondern hochwertigen Content. Und wenn du ernsthaftes Marketing mit deinem Content betreiben willst, stehst du einer kritischen Zielgruppe gegenüber. Diese musst du über deine Headlines abholen und den danach folgenden Content schmackhaft machen – ohne leere Versprechungen.

Eine gute Headline erregt bei den Leser:innen sofort Aufmerksamkeit und bringt sie dazu, die nächsten Zeilen lesen zu wollen. Der Job einer guten Überschrift ist es also, den Inhalt zu verkaufen, Leser:innen dazu zu bringen, den Schritt zu wagen. Du musst deiner Zielgruppe den Content anpreisen – wie das perfekt arrangierte Schaufenster von Tiffanys.

So schreiben wir hochwertige Headlines

Unsere Leser:innen nehmen die ersten 3 und die letzten 3 Wörter einer Überschrift auf. Wir müssen also mit einem starken Auftakt beginnen und mit einem guten Punkt abschliessen.

Fakt ist: Über die Headline sprechen wir Menschen an. Und wir Menschen haben Grundbedürfnisse wie Zugehörigkeit, Anerkennung und Sicherheit. Über diese kannst du das Interesse triggern.

Eine Headline muss es schaffen, die Zielgruppe anzusprechen, für die der Text geschaffen wurde. Wenn du Mütter ansprechen willst, sollte deine Headline das Wort “Mütter” enthalten. Willst du Männer und Frauen ansprechen, solltest du deine Headline nicht nur an “Frauen” richten.

Grundsätzlich muss gleich klar sein, was der Text verspricht. Sprich also die richtige Zielgruppe an und zeige, welchen Benefit deine Leser:innen aus dem Text ziehen können. Denn eine hochwertige Headline sollte eine Idee verkaufen, die bei der Lösung der Probleme deiner Zielgruppe hilft. Gute Ideen erregen Aufmerksamkeit und sorgen dafür, dass die richtigen Personen darauf anspringen.

Beachte auch, dass du in der Headline deiner Zielgruppe zeigst, dass du sie unterstützt und ihr dabei hilfst, ihre Ziele zu erreichen. Das schafft Vertrauen und ein Zugehörigkeitsgefühl, da die Leser:innen wahrnehmen, dass du sie und ihre Probleme kennst.

[[callout]] Zusammengefasst

  • Geh auf die psychologischen Grundbedürfnisse des Menschen ein: Zugehörigkeit, Anerkennung und Sicherheit
  • Sprich die Zielgruppe des Contents direkt an.
  • Verfolge den Storytelling-Ansatz: reg zum Denken an und sprich Wünsche aus, die deine Zielgruppe hat.
  • Hilf deiner Zielgruppe dabei, ein Problem zu lösen und unterstütze sie.

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9 Formeln und Beispiele für mitreissende Headlines

Wir haben für dich die 9 wirksamsten Formeln ermittelt, die dir Orientierung bieten, um deine Headlines strukturiert und gezielt aufzubauen.

1. Challenge - Solution - Promise

Challenge: Zuerst sprichst du die aktuelle Herausforderung der Zielgruppe an. Womit hat sie gerade zu kämpfen? Was lässt sie nachts nicht schlafen? Welche Ereignisse bedrücken sie?

Solution: Dann zeigst du die passende Lösung zu diesem Problem. Und bereits so kannst du einen Grossteil der Leser:innen abholen.

Promise:
Aber was springt für die Zielgruppe dabei heraus? Indem du das Versprechen darlegst, schaffst du es, noch mehr Interessent:innen zu überzeugen, deinen Content zu konsumieren.

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Hier ein Beispiel:

Wie du deinen Content Output in zwei Wochen verdoppelst, ohne mehr Zeit zu investieren.

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Noch ausgefeilter ist die Überlegung von Copywriter Gary Bencivenga, der daran festhält, dass die Zielgruppe dann Inhalte liest, wenn die Headline ihr Interesse weckt. Und dazu hat er eine eigene Formel kreiert:

2. Interest = Benefit + Curiosity

Benefit: Weckt Interesse, indem du darlegst, was der Benefit für deine Leser:innen ist.

Curiosity:
Die Headline sollte nicht gleich alles verraten, sondern suggerieren, dass es etwas Tolles zu lernen gibt, wenn die Zielgruppe weiterliest.

Interest:
Kombiniert man diese beiden Faktoren, entsteht eine Headline, die automatisch Lust aufs Weiterlesen macht.

Ein gutes Beispiel von INDIE HACKERS, wie aus einer langweiligen Headline eine packende Überschrift wird.

3. Numbers + Adjective + Target Keyword + Rationale + Promise

Die dritte Formel ist etwas ausführlicher. Sie wurde von Lenka Istvanova, Digital Marketing Executive bei Koozai, entwickelt und basiert auf ihrer Analyse der besten Headlines.

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Hier ein Beispiel:

5 Formeln, die du brauchst, um aus Leser:innen Kund:innen zu machen

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4. [Do Something Desirable] Like [an Expert] Without [Something Expected & Undesirable]

Diese Formel wurde von Gatorade’s Werbekampagne “Be Like Mike”, welche sich um Superstar Michael Jordan dreht, inspiriert. Sie spricht den Wunschzustand der Zielgruppe direkt an und verbindet diesen mit einem in der Branche bekannten Vorbild. Das suggeriert, dass die Leser:innen sich mit diesem Vorbild gleichsetzen und natürlich wissen wollen, was diese Person tut, um das Wunschergebnis zu erreichen.

Gleichzeitig wird etwas Unerwünschtes angesprochen, um die Ängste der Zielgruppe anzusprechen und sie vorwegzunehmen. Die Leser:innen können sich also sicher sein, dass es sich lohnt, den Content zu konsumieren.

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Ein Beispiel:

Wie du durch die Schlaf-Methode von Ronaldo mehr leisten kannst, ohne mehr zu trainieren

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5. SHINE: Specific - Helpfulness - Immediacy - Newsworthiness - Entertainment Value

Die SHINE-Formel kann auf jede Headline angewandt werden – die Reihenfolge der einzelnen Elemente ist dabei egal. Übersetzt sagt sie aus, dass das Content Piece eine spezifische Hilfestellung bietet, während sie gleichzeitig einen gewissen Unterhaltungswert aufweist.

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Ein Beispiel wäre:

Die besten Content Marketing Tipps, die ihr je gelesen habt: Erfahrt von Digital Leverage, wie ihr euren Traffic massiv steigern könnt

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6. [Adjective] & [Adjective] [What You Are / SEO Keyword Phrase] That Will [Highly Desirable Promise of Results]

In die meisten Headlines können SEO Keywords ohne grossen Aufwand eingebaut werden. Bei der spezifischen SEO Headline geht es aber hauptsächlich um das Keyword, das für den Content relevant ist.

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Ein Beispiel:

Einfache und nützliche Textformeln, die eure Artikel spannender machen

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7. Here’s a Quick Way to [solve a problem]

Wir alle möchten unsere Probleme schnell und einfach aus der Welt schaffen. Das macht sich diese Headline-Formel zur Aufgabe. Sie verspricht eine schnelle Anleitung, um ein akutes Problem der Zielgruppe zu behandeln. Die Vorteile dieser Formel liegen auf der Hand: Sie ist hilfreich und bietet eine schnelle Methode für die Leser:innen. Wer da nicht weiterliest, ist selbst schuld!

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Hier ein Beispiel:

Zu wenig Zeit zu lernen? Dann folge diesen 7 Tipps

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8. Number or Trigger Word + Interesting Adjective + Keyword + Promise (as near to six words as possible)

Diese Formel beginnt mit einem Auslösewort, das die Zielgruppe gleich triggern soll. Alternativ kann auch eine (im besten Fall ungerade) Zahl genutzt werden. Mit einem interessanten Adjektiv sorgen wir dafür, dass Neugierde geweckt wird.

Das Schlüsselwort ist nicht nur SEO-relevant, sondern auch gleichzeitig ein Zeichen für die Leser:innen, dass sie in diesem Beitrag hilfreiche, auf sie zugeschnittene Informationen finden werden. Das Versprechen am Ende gibt Sicherheit, dass das Lesen nicht umsonst sein wird.

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Ein Beispiel:

Digitale Kunst verkaufen: Mit der eigenen Galerie in 6 Wochen rentabel werden

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9. Zusatztipp: Sei vorsichtig bei der Nutzung von Fragen in Headlines

Eine Headline, die mit einem Fragezeichen endet, kann auch mit der Antwort “Nein” beantwortet werden. Und das schiesst deinen Inhalt ins Aus. Deswegen sei vorsichtig, wenn du Fragen in Headlines nutzen möchtest. Am besten verwandelst du die Frage in eine Aussage, damit keine Missverständnisse auftreten.

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Zum Beispiel:

“Kann man mit SEO wirklich langfristig Kunden gewinnen?” wird zu “Mit SEO langfristig Kunden gewinnen: Wie diese Agenturen es geschafft haben”

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Wie machen wir die Headline knackig genug?

Setzen wir die oben genannten Formeln um, haben wir für jede Art von Headline ein Grundgerüst. Damit das aber auch richtig rockt, müssen wir die richtige Sprache und Art und Weise des Erzählens wählen. Wir müssen einen Hook kreieren!

Was ist ein Hook?

Ein Hook ist wie ein Angelhaken, der die Leser:innen anzieht und nicht mehr loslässt. Er ist der Aufhänger, der aus der Masse hervorsticht, einprägsam ist und schlussendlich die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf sich zieht.

Wie kreiert ihr einen Hook?

Dafür gibt es ein paar übliche Methoden.

  • Reale Besonderheit: Nutze Zahlen, Personen, Orte, Marken oder etwas anderes, das real existiert, um die Aufmerksamkeit zu erregen. (Beispiel: “SEO Case Study: 7000 Klicks und 30+ Backlinks in 1 Monat.”)
  • Ungerade Zahlen: Das Gehirn scheint ungeraden Zahlen mehr zu glauben, als geraden. Zudem erregen sie mehr Aufmerksamkeit. Nutze das für deinen Hook.
  • Gegensätze ziehen sich an: Beispielsweise “Mit Content Marketing durchstarten, obwohl man nicht gut texten kann.” Dieser Widerspruch weckt das Interesse der Leser:innen und sorgt dafür, dass diese wissen wollen, wie es weitergeht.
  • Unique Mechanism: Sprich über die eine Sache, die dein Produkt oder deine Dienstleistung von anderen unterscheidet und zeige, WIE du dein Versprechen erfüllst.

3 Tools, die dich bei der Kreation von Headlines unterstützen

Wir wären ja blöd, wenn wir nicht alle Werkzeuge nutzen würden, die uns zur Verfügung stehen, haben wir recht?

Deswegen stellen wir dir abschliessend noch ein paar Tools vor, die du nutzen kannst, um Ideen für Headlines zu sammeln:

Der Kickass Headline Generator

Das Tool ermöglicht durch einfache Angaben packende Headlines zu kreieren. Dabei wendet es gängige Textformeln an.

Kickass Headline Generator

neuroflash

Das Tool neuroflash ist ein KI-Text-Generator, der ebenfalls gängige Formeln nutzt, um coole Headlines zu erzeugen.

Neuroflash Beispiel

headlinegenerator.de

Der Headlinegenerator hat auch einige, packende Headlines auf Lager. Bei diesem Tool kannst du viele Angaben im Vornherein machen, die danach in den Headlines untergebracht werden:

Beispiel Headlinegenerator Input
Beispiel Headlinegenerator Output

ChatGPT

Natürlich kannst du auch ganz einfach Headlines mit ChatGPT generieren oder optimieren. Dabei kannst du ChatGPT auch anweisen, nach einer der oberen Formeln vorzugehen. Starte zuerst einmal mit einem einfachen Prompt. Danach kannst du immer noch komplexer werden.

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Hier ein Beispiel-Prompt:

Kannst du mir 5 Vorschläge für eine packende Headline (H1) für meinen Blogbeitrag rund um [Thema] machen? Der Ausdruck [Haupt-Keyword] sollte unbedingt in jedem Vorschlag vorkommen. Die Zielgruppe sind [kurzer Beschrieb der Zielgruppe].


Hier ist der Text:
[Blog Lauftext einfügen]

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Wenn du öfter auf der Suche nach Headlines bist, empfehlen wir dir, dir ein Swipefile oder eine Ideenfarm anzulegen. Darin kannst du mehrere Ideen und Inspirationen sammeln und zur Seite legen. Wenn du dann wieder einen Beitrag schreibst, kannst du dich davon inspirieren lassen.

Achte auf jeden Fall immer darauf, dass deine Headline einzigartig ist. Um das zu testen, gib sie einfach mal bei Google ein und schau, was rauskommt und wie viele Resultate es dazu gibt.

So oder so, mit Headlines ist es auch einfach immer ein Auf und Ab: Einige Headlines werden erfolgreich sein und durch die Decke gehen, andere werden nicht so gut funktionieren. Wie bei vielem gilt auch hier: Trial and Error!

Joeline Fruchi
Head of Content & Partner